WEINGUT MANG / WEISSENKIRCHEN / WACHAU
„Große” Kunst in der Wachau
Realistation einer Akustikdecke als Originalgemälde.
Mit über 90qm zauberte die Salzburger Malerin Lubica Breitfuß nicht nur eines der größten
Originalgemälde Österreichs, sondern interpretiert in Ihrer luftig leichten Malweise auch die
Wachau und das Weingut erfrischend neu. In Verbindung mit dem lichtdurchfluteten
Glaspavillon von Spitzpart + partners entstand so eine gelungene Neuinterpretation
österreichischer Heurigenarchitektur.
AKUSTIKDECKE / MALEREI / RAUMKONZEPT
Sommerakademie in Salzburg:
Lubica Breitfuß und Prof. Hermann Nitsch
Lubica Breitfuß
Es gibt Künstlernaturen, die brauchen nichts anderes als sich selbst. Anregungen, Formungen von außen mögen eine gewisse Rolle spielen, aber diese Material- und Stileinwirkungen sind nicht besonders dominant. Sie geben diesen Kraftnaturen gewissermaßen die Werkzeuge in die Hand, mehr brauche und können sie auch nicht tun, den das vorhandene Talent ist groß und stürmisch genug, um sich wie von selbst zu entfalten. So ein Naturereignis ist Lubica Breitfuss, ein künstlerisches Wirbelwind, der vor mehr als zwei Jahrzehnten aus der Slowakei zu uns geweht kam und seither ein sehr spannendes malerisches Eigenleben entfaltet. Natürlich hat es Magneten gegeben, an denen die Vielinteressierte Powerfrau nicht vorbei gekommen ist. An den chinesischen Zhou Brothers zum Beispiel, jenem Duo, das über viele Jahre an der Internationalen Sommerakademie die Freiheit der malerischen Gestaltung verkörperte und mit mentalen wie handwerklichen Lockerungsübungen seinen Studenten neue Gestaltungsräume erschloss.
Wie auch immer – Lubica Breitfuss hat dort das Gehen im Abstrakten gelernt und ist dann gleich weggesprintet mit hinreißenden Farbstürmen auf Leinwand und Papier. Das Talent der Malerin hat sich mehrmals gedreht und gewendet in verschiedene Richtungen entwickelt, um derzeit bei zugleich kryptisch und zugleich offenherzigen, auf jeden Fall poetischen Bilderfindungen zu verweilen.
Es ist eine Mischung aus Märchenerzählung und einer umfassenden Erotik, die überall ausgebreitet wird und da fällt einem natürlich ein Marc Chagall als Urvater dieser sympathischen Facette der klassischen Moderne ein. Love is in the air – dieser Pop-evergreen fällt einem noch ein beim Breifusss schem Bildgestöber – mit seinen knisternden Pärchen, dem anmutig beflügelten Dichterroß Pegasus und allerlei neckischen Nymphen, die sich in einem höchst ansprechenden malerischen Ambiente ein intimes Stelldichein geben.
Anton Gugg (Kunstkritiker)
Planung: Spitzbart + Partners
Idee: Lubica Breitfuß / Jörg Hoffmann
Deckenkonstruktion: Lighttech / Ilz
Fotos: © Spitzbart und Partner's / Jörg Hoffmann / Lubi Breitfuß